07.12.2015

Adlerträger als Favoritenschreck

HSG Seckbach/Eintracht: TSG Oberursel 29:26 (10:13)

Der HSG Seckbach/Eintracht ist ein weiterer Überraschungscoup gelungen: Mit einem 29:26 (10:13)-Sieg über die TSG Oberursel holten die Handballer wie vor 14 Tagen einen weiteren Spitzenreiter von der Tabellenspitze - und das hochverdient.Die TSG Oberursel, das Aushängeschild in Sachen Jugendförderung und technisch anspruchsvollem Handball im ehemaligen Bezirk Frankfurt, Landesligaabsteiger und Anwärter auf den Titel wurde in einer von der HSG kämpferisch überragenden und in der zweiten Halbzeit auch technisch guten Leistung die zweite Niederlage zugefügt. Der Kampf um die begehrten Aufstiegsplätze ist durch diesen Sieg der HSG wieder spannender geworden. Die HSG befindet sich damit auf einem guten 5.Platz der Tabelle.Bereits am Samstag zu ungewohnter frühen Stunde um 16 Uhr kam es zum Duell gegen die Taunusstädter, da am Abend der Seckbacher Handballer Abend anstand. Weder die Zuschauer in der Friedrich-Ebert-Schule noch die Gäste in der vereinseigenen Sporthalle "Am Schießrain" werden ihr Kommen bereut haben. Die HSG Seckbach/Eintracht begann dieses Mal deutlich konzentrierter, als in den vergangenen Spielen und verstand es vor allem in der Deckung das schnelle Spiel der Gäste zu stören. Da auch im Angriff die sich bietenden Möglichkeiten genutzt wurden, stand es nach knapp 15 Minuten 5:5. Allerdings kamen weder die Gäste noch die heimischen Handballer richtig in Schwung. Dies lag vor allem an häufigen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Die TSG Oberursel verbuchte dann ihre beste Phase. Hier merkte man, dass die Gäste über den Kreis aber auch später über den Rückraum stark besetzt waren und zurecht an der Tabellenspitze standen. Der Lohn war eine 13:9-Führung  der TSGO, die aber mit einem fantastischen Kempa-Anspiel des an diesem Tag überragenden Spielmachers der HSG, Eric Seifert, auf den sprunggewaltigen Christoph Hick zum 10:13-Halbzeitstand führte.Dieses Tor hatte eine Signalwirkung, denn die HSG kam wie verwandelt aus der Kabine. Der wieder erstarkte Brasilianer Rafael Werner aber auch Christoph Hick sorgten nun für enormen Druck, vor allem über die zweite Welle. Trotz dreier Zeitstrafen zwischen der 30. und 45. Minute holte die HSG Tor um Tor auf und glich erstmalig nach 45 Minuten durch den starken Lukas Reusch zum 19:19 aus. Das ganz sicher auch, weil hinter einer bärenstark und engagierten Deckungsreihe ein unaufgeregter und sehr sicherer Christoph Büsing im Tor stand. Diese starke Deckungsleistung gegen den besten Angriff der Liga war der Schlüssel zum Erfolg. Es kam hinzu, dass in den Reihen der HSG zur Zeit zwei Spieler mit einer perfekten Antizipation zum Ball stehen. Wojciek Michalik und Christoph Hick liefen mehrfach den Ball fair ab, eroberten sich ihn und sorgten somit für eine scheinbare Vorentscheidung. Beim 26:23 in der 54.Minute war allerdings der „Sack“ noch nicht zu. Mit einer doppelten Manndeckung kam die TSGO nochmals auf 26:25 heran, bevor der aufopferungsvoll kämpfende Martin Stange am Kreis gefoult wurde. Den fälligen Siebenmeter verwandelte dann der Spieler, der sein bestes Spiel im Trikot der HSG an diesem Abend machte: Eric Seifert. Aber es wäre zu kurz gedacht, wenn man einzelne Spieler heraus nehmen würde, die HSG gewann dieses Spiel als kämpferische Einheit. Das akzeptierte am Ende auch der gestrandete Tabellenführer und zog mit hängenden Köpfen davon.HSG Seckbach/Eintracht: Büsing; Hick 7, Seifert 7/2, Reusch 4, Stange 3, Michalik 3, Schinzel 2, Werner 2, Guillemain 1, Normand, Best, Baldes, Könze, Bormann