Herren I: Unter ProtestMSG Niederhofheim/Sulzbach : HSG Seckbach/Eintracht 24:22 (11:11)Selten hat man ein Spiel gesehen, das so „auf Messers Schneide“ stand, wie dieses Auftaktmatch zum Rückrundenbeginn in der Handball-Bezirksoberliga. Entscheidend in diesem Spiel war dann weniger, dass sich eine der beiden Teams spielerisch oder körperlich durchsetzte, sondern das Auftreten der Darmstädter Schiedsrichter. Weniger war es die hohe Zahl an doppelten Bestrafungen (Siebenmeter mit Zeitstrafe) die gegen die HSG Seckbach/Eintracht verhängt wurde, sondern das unterschiedliche Strafmaß, dass sie bei beiden Teams zu Grunde legten. Und dies bei einem zwar emotionsgeladenen, aber niemals unfairen Spiel. Absoluter Höhepunkt war dann die Zeitstrafe gegen Robin Austermann, der die Schnelle Mitte des Gegners verhinderte und zu Recht eine zwei Minuten-Strafe kassierte und später dadurch auch die Rote Karte hinnehmen musste. Keine 10 Minuten später verhinderte ein Spieler des Gegners die Schnelle Mitte was keine Bestrafung nach sich zog. In einem derart knapp geführten Spiel eine krasse Fehlentscheidung, die Teammanager Johannes Bomba zu einem Protest gegen die Spielwertung veranlasste.Eines steht zumindest nach diesem Spiel fest: Die HSG Seckbach/Eintracht hat sich noch lange nicht aufgegeben! Intensiv hatte man die ersten Tage im Neuen Jahr trainiert und Trainer Klemens Naß konnte ein gutes Team gegen die heimstarke MSG aufbieten, was sich viel vorgenommen hatte und dies auch in die Tat umsetzte. Grundlage war eine bärenstarke Deckung um Steffen Sommer und Julian Schinzel, die vor allem durch die hervorragenden Paraden von Christoph Büsing ergänzt wurden. Es entwickelte sich ein gutes und intensives Punktspiel mit allem was der Handball zu bieten hat. Anfangs konnte die HSG von ihrer Stärke nicht profitieren, denn zwei Siebenmeter wurden liegen gelassen, zudem noch einiger „Hochkaräter“. Doch mit der Zeit setzte sich das engagierte Spiel der HSG durch. Der wurfgewaltige Stefan Trienekens und stark agierende Julian Merz erzielten kurz vor der Pause das 11:9, was aber bis zur Pause vom Gegner ausgeglichen wurde. Trotzdem war nach 30 Minuten eine Trendwende sichtbar, die sich auch im Laufe der zweiten Halbzeit fortsetzte. Der starke Wojciech Michalik war es, der mit rasanten Tempogegenstößen die 17:14-Führung markierte, doch wie sooft konnte die HSG diese Führung nicht ausbauen oder halten. Nach einer Grünen Karte zog die MSG nach und lag mit 19:18 in Führung. Auf beiden Seiten wechselten tolle Abschlüsse und einfache Fehler ab, so dass sich bis zum 23:22 und Ballbesitz der HSG kein Team durchsetzen konnte. Der letzte Angriff verpuffte aber und die MSG nutze die Chance zum glücklichen Sieg in der Schlusssekunde. Da saßen allerdings Robin Austermann und Kevin Baldes mit jeweils 3 X 2 Minuten bereits auf der Tribüne und fehlten der HSG.Wenn sich die HSG Seckbach/Eintracht einen Vorwurf machen muss, dann den, dass sie in der entscheidenden Phase weder das Glück noch die Nervenstärke besitzt einen vermeintlichen Sieg zu halten. Mit den gezeigten Leistungen sollten aber Habenpunkte noch möglich sein.HSG: Büsing/Karger; Michalik 5, Trienekens 5/1, Austermann 3, Merz 3, Werner 2, Schinzel 2, Sommer 1, Baldes 1, Lindemann, Könze, Leicht, Seifert/KN
17.01.2017